Egilsstaðir entdecken: Dein Tor zu Ostislands Wundern

Egilsstaðir, gelegen im Osten Islands, ist mehr als nur ein Durchgangsort – es ist ein idealer Startpunkt, um die vielfältigen Facetten dieser Region zu erkunden. Wenn du Ostisland wirklich Egilsstaðir entdecken möchtest, offenbart sich dir eine Landschaft voller Kontraste, von sagenumwobenen Seen bis hin zu ambitionierten Aufforstungsprojekten und innovativer Landwirtschaft.

Der geheimnisvolle Lagarfljót und sein Bewohner

Direkt bei Egilsstaðir erstreckt sich der langgezogene See Lagarfljót, dessen Form an einen Wurm erinnert. Und genau ein solcher soll hier seit Jahrhunderten sein Unwesen treiben. Berichte über Sichtungen des berüchtigten Lagarfljótwurms reichen bis ins Jahr 1345 zurück. Die Beschreibungen variieren stark, von wenigen Metern bis zu beeindruckenden Längen. Ein Höhepunkt der modernen Legendenbildung war 2012, als einem Bauern Videoaufnahmen des vermeintlichen Ungeheuers gelangen. Obwohl das wackelige Video nur eine schlängelnde Bewegung unter der Wasseroberfläche zeigt und Theorien von alten Fischernetzen bis zu ferngesteuerten Geräten reichen, erklärte eine Kommission die Aufnahmen für echt. Der Mythos lebt, und zahlreiche Aussichtspunkte rund um den See, markiert mit Hinweisschildern, laden dazu ein, selbst nach dem Wurm Ausschau zu halten. Sorgen um die eigene Sicherheit sind dabei unbegründet; als menschenfressend wurde der Lagarfljótwurm nie beschrieben.

Grüne Wunder: Hallormsstaður Wald und Pioniergeist

Fährst du von Egilsstaðir am Ufer des Lagarfljótsees entlang Richtung Süden, wirst du eine bemerkenswerte Veränderung der Landschaft feststellen: Du erreichst den Hallormsstaður-Wald, einen der größten Wälder Islands mit rund 740 Hektar. Dieses Gebiet dient als beliebtes Erholungsgebiet und bietet etwa 40 Kilometer an Wanderwegen. Hier befindet sich auch Hallormsstaður, das einzige Dorf Islands, das inmitten eines Waldes liegt. Die Geschichte dieses Waldes ist eng mit den Bemühungen um die Aufforstung Islands verbunden. Bereits 1905 wurden hier Überreste eines Birkenwaldes unter Schutz gestellt, was den Hallormsstaður-Wald zum ersten Staatsforst des Landes machte. Heute wachsen hier neben Birken auch Lärchen, verschiedene Fichtenarten und Kiefern. Eine Schwarzpappel erreichte 2014 eine für isländische Verhältnisse stattliche Höhe von 25 Metern. Sogar Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr besuchte 1984 ein Musikfestival in der Nähe und sorgte für eine amüsante Anekdote, als er mit einem lokalen Lehrer verwechselt wurde.

Innovative Landwirtschaft und lokale Produkte

Die Umgebung von Egilsstaðir ist auch Heimat für besondere landwirtschaftliche Initiativen. Ein Beispiel ist der Biohof Móðir Jörð (Mutter Erde), der unweit der Stadt liegt. Ursprünglich mit Rinderzucht begonnen, stellte Eymundur Magnússon den Betrieb 1985 auf biologischen Anbau um. Um seine Pflanzen vor dem rauen Wetter zu schützen und ein eigenes Mikroklima zu schaffen, pflanzte er rund eine Million Bäume auf seinem Land. Neben einer Vielfalt an Salaten, Gemüse und Kräutern baut Eymundur auch Gerste an – eine Seltenheit in Island, obwohl das Getreide hier schon im 9. Jahrhundert kultiviert wurde. Mit Saatgut aus Skandinavien konnte er den Ertrag steigern und die "coolste Gerste der Welt" wieder auf isländische Speisepläne bringen. Die Erzeugnisse, darunter Marmeladen und Chutneys, werden direkt auf dem Hof verkauft, und ein neues Hofgeschäft aus selbst gezogenen isländischen Bäumen ist in Planung.

Etwas weiter entfernt, rund 60 Kilometer von Egilsstaðir, liegt der Hof Húsey zwischen zwei Gletscherflüssen. Hier versucht Örn Þorleifsson, von dem zu leben, was die Natur ihm bietet, und hält Kühe, Schafe, Pferde und Hühner. Gäste können hier frische Milch probieren und die umliegende Natur genießen, die reich an Vögeln, Pflanzen und sogar Seehunden auf den Sandbänken ist. Pferdetouren sind eine beliebte Aktivität, bei denen oft Seehunde gesichtet werden. Örn äußert jedoch auch seine Sorge um die Natur, insbesondere wegen des Kárahnjúkar-Kraftwerks, dessen Staudamm die Gletscherflüsse beeinflusst und den Lebensraum der Tiere bedroht.

Die Region um Egilsstaðir bietet somit eine Fülle an Egilsstaðir Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen, die von mystischen Kreaturen über beeindruckende Naturprojekte bis hin zu authentischer Landwirtschaft reichen und einen tiefen Einblick in das Leben in Ostisland gewähren.

Wissenswertes rund um Egilsstaðir und Umgebung

Was ist der Lagarfljótwurm? Der Lagarfljótwurm ist ein sagenumwobenes Wesen, das im Lagarfljótsee bei Egilsstaðir leben soll. Seit 1345 gibt es Berichte über Sichtungen, wobei die Beschreibungen seiner Größe stark variieren. Trotz verschiedener Theorien über angebliche Videoaufnahmen hält sich der Mythos hartnäckig.

Was kann man im Hallormsstaður Wald unternehmen? Der Hallormsstaður Wald, einer der größten Wälder Islands, bietet rund 40 Kilometer an Wanderwegen und ist ein beliebtes Erholungsgebiet. Du kannst hier die vielfältige Baumlandschaft erkunden, die das Ergebnis jahrzehntelanger Aufforstungsbemühungen ist, und die Ortschaft Hallormsstaður besuchen, das einzige Dorf Islands, das in einem Wald liegt.

Gibt es Biohöfe in der Nähe von Egilsstaðir? Ja, ein bekanntes Beispiel ist der Biohof Móðir Jörð bei Egilsstaðir. Dort werden diverse Salate, Gemüse, Kräuter und sogar Gerste angebaut. Der Hof hat durch die Anpflanzung von rund einer Million Bäumen ein eigenes Mikroklima geschaffen und verkauft seine Produkte, wie Marmeladen und Chutneys, auch direkt.

Wo kann man in Ostisland Gerste finden? Auf dem Biohof Móðir Jörð bei Egilsstaðir wird Gerste angebaut. Der Bauer Eymundur Magnússon hat den Anbau dieser traditionellen Getreidesorte in Island wiederbelebt und bezeichnet sie als die "coolste Gerste der Welt".

Welche Tiere kann man in der Region Egilsstaðir beobachten? In der Umgebung von Egilsstaðir, insbesondere am Lagarfljótsee, kannst du nach dem legendären Lagarfljótwurm Ausschau halten. In der weiteren Umgebung, beispielsweise beim Hof Húsey (ca. 60 km entfernt), lassen sich auf den Sandbänken Seehunde beobachten. Die Region ist auch Heimat zahlreicher Vogelarten, und im Frühjahr und Herbst können sogar Rentiere in die Ebenen ziehen.

Was ist das Besondere am Hallormsstaður Wald? Der Hallormsstaður Wald ist nicht nur einer der größten Wälder Islands, sondern auch der erste von mittlerweile über 50 Staatsforsten des Landes. Seine Entstehung markierte 1905 den Beginn intensiverer Aufforstungsbemühungen in Island. Er beherbergt das einzige Dorf Islands, das in einem Wald liegt.

Kann man lokale Produkte aus der Region Egilsstaðir kaufen? Ja, zum Beispiel auf dem Biohof Móðir Jörð. Dort werden liebevoll hergestellte Leckereien wie Marmelade aus eigenen Früchten, Chutneys aus dem Gemüse und Brot aus eigenem Getreide direkt auf dem Hof verkauft. Ein neuer Hofladen ist ebenfalls geplant.