Steinlegendenweg Großheirath: Einzigartiger Skulpturen-Wanderweg im Itzgrund

Suchst du nach einer Möglichkeit, Zeit an der frischen Luft zu verbringen und dabei eine Landschaft zu erkunden, die Abwechslung und interessante Entdeckungen verspricht? Dann könnte der Itzgrund dein nächstes Ziel sein. Schon Gottfried Herder soll von diesem Landstrich geschwärmt haben und ihn als „bezauberndes Wiesental“ und „schönste Gegend der Welt“ bezeichnet haben. Hier erwartet dich eine besondere Attraktion für Wanderfreunde und Kunstinteressierte: der Steinlegendenweg Großheirath.

Ein Weg, viele Erlebnisse: Der Skulpturenwanderweg im Detail

Dieser besondere Wanderweg wurde 2010 eröffnet und lädt dazu ein, die Natur des Itzgrunds auf künstlerische und historische Weise zu entdecken. Ausgestattet mit guter Beschilderung und zahlreichen Informationstafeln, führt der Weg durch eine reizvolle Landschaft. Das Besondere daran sind die zahlreichen Skulpturen des einheimischen Künstlers Peter Plentz. Mit viel Hingabe schuf er phantasievolle und auffällige Geschöpfe, die den Pfad säumen. Alle seine Werke stellte er der Gemeinde Großheirath unentgeltlich als Dauerleihgabe zur Verfügung, ein bemerkenswertes Engagement für die Region.

Je nach deiner Kondition und Zeit kannst du aus drei verschiedenen Routen wählen. Die längste Strecke erstreckt sich über fast 17 Kilometer und bietet ein umfassendes Erlebnis. Eine mittlere Route von rund sieben Kilometern führt etwas oberhalb um den Ulrichstock. Wer es kürzer mag, wählt die kleine Runde von weniger als fünf Kilometern, die aus der Senke hinauf zum Mühlberg führt. Egal für welche Variante du dich entscheidest, Langeweile kommt hier sicher nicht auf.

Kunst und Geschichte am Wegesrand

Beim Wandern begegnest du nicht nur der Natur, sondern auch einer Vielzahl von Kunstwerken und historischen Zeugnissen. Neben Grenzmartern, die an vergangene Zeiten erinnern, triffst du auf mythologische Figuren wie eine Wassergöttin oder einen Faun, vor dem man sich vielleicht ein wenig in Acht nehmen sollte. Auch ein Flöterich und ein Zigeunerjunge gehören zu den steinernen Bewohnern des Weges. Eine Marienskulptur, ein Buchen- und ein Runenstein ergänzen das Ensemble. Ein besonderer Hingucker ist das freizügig gestaltete Mühlbergmädchen, das den Blick über das Tal genießt und zum Innehalten einlädt.

Doch der Steinlegendenweg Großheirath bietet mehr als Kunst. Er führt dich auch zu Spuren der Vergangenheit. Du wanderst vorbei an Hinweisen auf untergegangene Orte, entdeckst alte Fundamente und stößt auf altertümliche Stätten. Geschickt in den Weg integriert sind historische Zentsteine aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Diese markierten einst die Grenzen zwischen verschiedenen Bistümern und waren nicht selten Anlass für Streitigkeiten. Ein Höhepunkt ist der originalgetreu nachgebaute alte Gerichtsplatz auf dem Tiereller. Hier erfährst du mehr über die Geschichte der sogenannten Eigensdörfer – kleiner Siedlungen, die einst über eine eigene Gerichtsbarkeit verfügten. Das Wandern im Itzgrund wird so zu einer Reise durch Kunst, Natur und lokale Geschichte.

Naturgenuss im "bezaubernden Wiesental"

Abseits der Skulpturen und historischen Markierungen ist es die Landschaft des Itzgrunds selbst, die begeistert. Das Wiesental bietet eine Kulisse für entspannte oder sportliche Stunden an der frischen Luft. Die abwechslungsreiche Umgebung, die schon Herder zu Lobeshymnen inspirierte, macht das Wandern hier zu einem besonderen Vergnügen. Ob du die lange Tour wählst oder eine der kürzeren Runden bevorzugst – die Kombination aus Naturerlebnis, Kunstgenuss und Geschichtsentdeckung macht den Besuch im Itzgrund zu einer lohnenden Unternehmung.

Wissenswertes zum Steinlegendenweg

Wie lang sind die Wanderrouten am Steinlegendenweg? Der Steinlegendenweg bietet drei Routen: Die lange Strecke ist fast 17 Kilometer lang, die mittlere Route misst rund sieben Kilometer und die kürzeste Variante ist weniger als fünf Kilometer lang.

Wer hat die Skulpturen für den Weg geschaffen? Alle Skulpturen entlang des Weges wurden vom einheimischen Künstler Peter Plentz geschaffen. Er stellte seine Werke der Gemeinde Großheirath unentgeltlich als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Welche besonderen Skulpturen kann man sehen? Du begegnest vielfältigen Figuren wie einer Wassergöttin, einem Faun, dem Flöterich, einem Zigeunerjungen und dem Mühlbergmädchen. Auch eine Marienskulptur sowie ein Buchen- und ein Runenstein sind Teil der Kunstwerke von Peter Plentz.

Was sind die historischen Zentsteine? Die historischen Zentsteine stammen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und markierten die damaligen Grenzen zwischen verschiedenen Bistümern im Itzgrund. Sie sind heute Teil des Wanderweges.

Was ist das Besondere am Gerichtsplatz auf dem Tiereller? Der alte Gerichtsplatz auf dem Tiereller wurde originalgetreu nachgebaut. Er erinnert an die Zeit der Eigensdörfer, kleiner Siedlungen mit eigener Gerichtsbarkeit, und erzählt ein Stück lokaler Rechtsgeschichte.

Ist der Steinlegendenweg gut ausgeschildert? Ja, der Skulpturenwanderweg verfügt über eine umfangreiche Beschilderung sowie zahlreiche Informationstafeln, die dir die Orientierung erleichtern und Hintergrundinformationen liefern.

Eignet sich der Weg auch für Familien? Durch die Auswahl an drei unterschiedlich langen Routen, darunter eine unter fünf Kilometern, ist der Steinlegendenweg Großheirath auch für Familien mit Kindern ein geeignetes Ausflugsziel, um Natur und Kunst zu entdecken.