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Jüterbog entdecken: Einzigartige Geschichte und unerwartete Details

Jüterbog überrascht mit einer fesselnden Mischung aus Reformationsgeschichte rund um den Tetzelkasten, mittelalterlichen Kuriositäten wie der Mahnung am Zinnaer Tor und lebendiger Kultur im Mönchenquartier. Erfahre in unseren FAQs mehr zu den Highlights dieser Stadt.

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Alles über Jüterbog

Jüterbog ist eine Stadt, die neugierig macht und mit einer Fülle an Geschichten und bemerkenswerten Orten aufwartet. Wenn du dich auf den Weg machst, um Jüterbog zu entdecken, begegnest du Zeugnissen einer Vergangenheit, die von tiefgreifenden religiösen Umbrüchen, klösterlichem Wirken und ungewöhnlichen Traditionen geprägt ist. Die Stadtmauern und historischen Gebäude erzählen von einer Zeit, in der Glaube, Macht und das tägliche Leben oft auf überraschende Weise miteinander verwoben waren.

Ein besonders eindrückliches Kapitel der Kirchengeschichte wurde in der alten Sakristei von St. Nikolai geschrieben. Ihre Decke, in kostbarem Malachitgrün gehalten – einer Farbe, die aus zerriebenem Halbedelstein gewonnen wurde und im Mittelalter zu den wertvollsten zählte – bildet den Rahmen für den legendären Tetzelkasten. Dieses massive Holzmöbel, vergleichbar mit einem Sarg, erinnert an den Dominikanerpater Johann Tetzel. Im Jahr 1517 trieb dieser, pikanterweise Sohn eines Goldschmieds, in Jüterbog seinen Ablasshandel auf die Spitze. Gegen Geld konnten Sünder sich von ihren Missetaten freikaufen, angeblich begleitet von dem Slogan: »Sobald der Gülden im Becken klingt / im huy die Seel im Himmel springt«. Tetzel stellte Zertifikate aus, die Sündenfreiheit für vergangene und sogar zukünftige Vergehen versprachen. Ein Teil der Einnahmen floss nach Rom für den Bau des Petersdoms. Die Anekdote um den Raubritter von Hake, der erst einen Ablassbrief für zukünftige Sünden erwarb und Tetzel tags darauf dessen Kasse abnahm, mit dem Verweis auf den bereits gekauften Freibrief, verleiht der Geschichte eine fast schelmische Note. Der historische Kasten mit Beschlägen aus dem 14. Jahrhundert wurde später der Stadt Jüterbog übergeben.

Nicht weniger bemerkenswert ist das Zinnaer Tor, das einzige erhaltene Innentor der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus dunkelroten Ziegeln. Hier findet sich eine ungewöhnliche Warnung, manifestiert durch einen historischen Knüppel und eine daneben angebrachte Inschrift: »Wer seinen Kindern giebt das Brot und leidet nachmals selber Not, den schlage man mit der Keule todt.« Diese drastische Mahnung zur Eigenvorsorge im Alter, deren Ursprung im 14. Jahrhundert vermutet wird und möglicherweise auf die bittere Erfahrung eines reichen Tuchmachers zurückgeht, der von seinen Kindern im Stich gelassen wurde, war einst an allen Stadttoren präsent. Erstaunlicherweise überdauerte diese Belehrung selbst die Einführung der Bismarck’schen Rentenversicherung und die Zeit des DDR-Sozialismus, als Mahnung, es mit der Kindesliebe nicht zu übertreiben.

Vor den Toren Jüterbogs, doch eng mit der Stadtgeschichte verbunden, liegt das ehemalige Kloster Zinna. 1170 von Zisterziensermönchen gegründet, erlebte es eine wechselvolle Geschichte. Neun Jahre nach der Gründung wurde der erste Abt erschlagen, doch die Mönche gaben nicht auf und vollendeten ihre Kirche 1226. Durch Fleiß und Klugheit trugen sie maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Mark Brandenburg bei. Ihr Besitz umfasste zeitweise fast 300 Quadratkilometer, was Investitionen in Kultur ermöglichte. So entstand hier der Marienpsalter, der als ältestes gedrucktes Buch Brandenburgs gilt. Eine weitere Besonderheit ist das in den Kirchenboden eingelassene »Ave Maria« aus Ziegeln mit Hochrelief-Buchstaben – vielleicht ein früher Gedanke an den Druck mit beweglichen Lettern. Nach der Säkularisierung 1533 und einem Versuch Friedrichs des Großen im Jahr 1764, hier mit Tuchwebern aus der Oberlausitz ein Gewerbezentrum zu etablieren, prägen heute Museum und Gastronomie das Bild.

Zurück in Jüterbog selbst hat sich das Areal um die Mönchenkirche, einst ein Ort franziskanischer Indoktrinierung, zu einem Zentrum freier Geisteskräfte gewandelt. Die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Kirche und das Kloster waren Schauplatz theologischer Auseinandersetzungen zur Zeit der Reformation, als Tetzel in der nahen Nikolaikirche predigte. In den 2000er Jahren wurde das Ensemble zum Kulturquartier Jüterbog aufgearbeitet. Die imposante Kirche beherbergt heute eine großzügige Bibliothek mit gemütlichen Leseecken, die sich dem Kampf gegen Aberglauben und Dummheit verschrieben hat. Daneben finden sich das kulturhistorische Archiv und ein Museum, das die Geschichte der Region von der Jungsteinzeit über die Reformation bis hin zur militärischen Nutzung Jüterbogs seit 1864 beleuchtet, als hier der erste deutsche Artillerieschießplatz entstand. Das Kulturquartier ist als Ensemble und mit seinen Einzelgebäuden ein Anziehungspunkt, der das ganze Jahr über mit Konzerten, Theateraufführungen und Lesungen belebt wird. Wenn du also Jüterbog erkundest, findest du eine Stadt, die ihre facettenreiche Vergangenheit bewahrt und sie auf spannende Weise in die Gegenwart trägt.

Häufige Fragen

Wissenswertes zu Jüterbogs Geschichte und Kultur

Was ist der Tetzelkasten in Jüterbog und welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Der Tetzelkasten ist eine massive Holztruhe in der Sakristei von St. Nikolai in Jüterbog. Er wird mit dem Dominikanermönch Johann Tetzel in Verbindung gebracht, der 1517 in Jüterbog Ablassbriefe verkaufte. Eine bekannte Anekdote erzählt, wie der Raubritter von Hake Tetzel die Kasse mit dem Ablassgeld abnahm, nachdem er zuvor einen Ablass für zukünftige Sünden erworben hatte.

Welche Bedeutung hat das Zinnaer Tor in Jüterbog? Das Zinnaer Tor ist das einzige erhaltene Innentor der mittelalterlichen Stadtbefestigung Jüterbogs. Es ist bekannt für einen dort angebrachten historischen Knüppel und eine Inschrift, die drastisch davor warnt, sein Vermögen zu früh an die Kinder abzugeben und im Alter selbst Not zu leiden. Diese Mahnung zur Altersvorsorge ist ein ungewöhnliches historisches Zeugnis.

Was gibt es im ehemaligen Kloster Zinna bei Jüterbog zu entdecken? Das ehemalige Zisterzienserkloster Zinna, gegründet 1170, beeindruckt mit seiner Kirche von 1226 und zeugt von der wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung der Mönche für die Mark Brandenburg. Zu den Schätzen zählt der Marienpsalter, das älteste gedruckte Buch Brandenburgs. Heute beherbergt das Areal ein Museum und gastronomische Angebote.

Was bietet das Kulturquartier Mönchenkirche in Jüterbog? Das Kulturquartier Jüterbog befindet sich im Areal der ehemaligen Franziskanerkirche und des Klosters. Es umfasst eine große Bibliothek, das kulturhistorische Archiv und ein Museum, das die Stadtgeschichte von der Jungsteinzeit über die Reformation bis zur Militärgeschichte Jüterbogs darstellt. Zudem finden hier regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.

Welche Rolle spielte Jüterbog zur Zeit der Reformation? Jüterbog war ein Schauplatz des Ablasshandels durch Johann Tetzel, der in der Nikolaikirche predigte. Diese Praktiken waren ein wichtiger Auslöser für Martin Luthers Kritik und seine Thesen. Die Franziskaner in Jüterbog waren in die folgenden theologischen Auseinandersetzungen involviert.

Hat Jüterbog eine Verbindung zur Militärgeschichte? Ja, Jüterbog hat eine bedeutende Militärgeschichte. Im Jahr 1864 wurde vor der Stadt der erste deutsche Schießplatz zur Ausbildung von Artilleristen und zur Erprobung von Kanonen eingerichtet. Das Museum im Kulturquartier widmet dieser Epoche eine eigene Ausstellung.

Was ist der Marienpsalter aus Zinna? Der Marienpsalter »Novum beate marie virginis psalterium« aus dem Kloster Zinna gilt als das älteste gedruckte Buch in Brandenburg. Er ist ein Zeugnis für die kulturelle Bedeutung und die fortschrittlichen Techniken, die im Kloster gepflegt wurden.