Remseck am Neckar Sehenswürdigkeiten: Brücken, Flüsse und Geschichte

Remseck am Neckar, eine Stadt, die erst seit 1975 durch den Zusammenschluss von fünf ehemals eigenständigen Dörfern – Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckargröningen und Neckarrems – ihre heutige Form fand und in den 1990er Jahren um die Siedlung Pattonville erweitert wurde, präsentiert sich als ein Ort mit markanten Wahrzeichen und einer interessanten Verbindung von Natur und Technik. Wenn du Remseck am Neckar Sehenswürdigkeiten erkunden möchtest, fallen dir sicher zuerst die beeindruckenden Brückenbauwerke ins Auge.

Architektonische Meisterleistungen aus Holz

Die beiden seitlich verglasten Brücken, die sich elegant über Neckar und Rems spannen, sind mehr als nur Verbindungswege für Fußgänger und Radfahrer. Errichtet in den Jahren 1988 und 1990, gelten sie als Ikonen moderner Holzbaukunst. Die Neckarbrücke beeindruckte bei ihrer Fertigstellung mit einer Spannweite von 88,2 Metern und trug den Titel der längsten freitragenden Holzbrücke der Welt. Ihre bauartgleiche Schwester, die Remsbrücke, misst 51,2 Meter. Beide Konstruktionen, ausgeführt in einer innovativen dreiecksförmigen Fachwerkbauweise aus Holzleim, sind Zeugnisse herausragender Ingenieurskunst, geplant von Erich Milbrandt und Dieter Sengler und gefertigt von Holzbau Stephan. Für diese Leistung erhielten sie 1991 den renommierten European Glulam Award. Die Montage der 180 Tonnen schweren Neckarbrücke, die an Land zusammengefügt wurde, war ein technisches Spektakel, als sie mit Kränen auf ihre Betonfundamente gehievt wurde. Diese Bauwerke unterstreichen die Renaissance des Holzes als Baustoff, der aus ökologischen Gründen und dank moderner Techniken wieder an Bedeutung gewinnt.

Am Zusammenfluss von Rems und Neckar: Der Hechtkopf

Wo die Rems in weiten Schleifen dem Neckar zustrebt und nördlich von Stuttgart am sogenannten Hechtkopf mündet, findest du ein Areal, das trotz der hörbaren Umgebungsgeräusche des Verkehrs eine besondere Anziehungskraft besitzt. Ein eigens angelegter Strandbereich und einladende Sitzstufen am Flussufer machen diesen Ort zu einem beliebten Treffpunkt für Sonnenanbeter und Erholungssuchende. Hier lässt es sich verweilen und die Atmosphäre am Wasser genießen. An diesem geschichtsträchtigen Ort befand sich einst der "Holzgarten", ein wichtiger Umschlagplatz der regionalen Flößerei. Heute lädt an dieser Stelle ein Bootshaus mit Biergarten und Aussichtsterrasse dazu ein, den Blick über die Flüsse schweifen zu lassen.

Spuren der Flößerei: Ein verschwundenes Handwerk

Über fünf Jahrhunderte prägte die Flößerei das wirtschaftliche Leben an Neckar und Rems, ist heute jedoch gänzlich verschwunden. Während auf dem Neckar vor allem Langholz transportiert wurde, indem man Baumstämme zu Flößen verband, war die Rems Schauplatz der sogenannten Trift. Hierbei wurden etwa ein Meter lange Scheitholzstücke, vorwiegend Brennholz für den Stuttgarter Raum, einfach ins Wasser geworfen und bewegten sich selbstständig flussabwärts. Dieser Wassertransport war deutlich weniger aufwendig als der Landweg. Die Strecke musste von Flößern überwacht werden, die Stauungen beseitigten. Am Hechtkopf sorgte ein quer in die Rems eingebauter "Holzrechen" dafür, dass das Holz gestoppt, aus dem Fluss geholt und im Holzgarten zwischengelagert wurde, bevor es mit Fuhrwerken weitertransportiert wurde. Mit dem Bau der Remstalbahn in den 1860er Jahren fand die Scheitholzflößerei ihr Ende.

Remseck am Neckar bietet somit eine spannende Mischung aus innovativer Architektur, wie sie die preisgekrönten Holzbrücken repräsentieren, und einer tief verwurzelten Geschichte, die eng mit den Flüssen Neckar und Rems verbunden ist. Die Entwicklung vom traditionellen Handwerk der Flößerei hin zu modernen Erholungsorten wie dem Hechtkopf zeigt den Wandel der Zeit und macht den Besuch der Remseck am Neckar Sehenswürdigkeiten zu einer facettenreichen Erfahrung.

Wissenswertes zu Remseck am Neckar

Was sind die markantesten Wahrzeichen von Remseck am Neckar? Die bekanntesten Wahrzeichen von Remseck sind die beiden seitlich verglasten Holzbrücken für Fußgänger und Radfahrer, die den Neckar und die Rems überspannen. Sie sind für ihre innovative Holzleimbauweise bekannt.

Welche Besonderheiten weisen die Holzbrücken in Remseck auf? Die Neckarbrücke war bei ihrer Errichtung mit 88,2 Metern Spannweite die längste freitragende Holzbrücke der Welt. Beide Brücken sind architektonische Meisterleistungen aus Fachwerk und wurden 1991 mit dem European Glulam Award ausgezeichnet. Das innovative dreiecksförmige Tragwerk wurde von den Bauingenieuren Erich Milbrandt und Dieter Sengler geplant.

Was ist der Hechtkopf und was kann man dort heute erleben? Der Hechtkopf ist die Stelle, an der die Rems in den Neckar mündet. Heute ist es ein Erholungsgebiet mit einem angelegten Strand und Sitzstufen am Flussufer, die zum Sonnenbaden und Verweilen einladen. Zudem befindet sich dort ein Bootshaus mit Biergarten.

Welche historische Bedeutung hatte die Flößerei für Remseck? Die Flößerei war über Jahrhunderte ein wichtiger Wirtschaftszweig. Auf der Rems wurde vor allem Brennholz durch "Triften" (selbstständiges Schwemmen der Holzscheite) zur Remsmündung transportiert. Am Hechtkopf gab es einen "Holzrechen" zum Auffangen und einen "Holzgarten" zur Lagerung des Holzes.

Wie ist die Stadt Remseck am Neckar entstanden? Remseck am Neckar wurde 1975 durch den Zusammenschluss der fünf ehemals selbstständigen Dörfer Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckargröningen und Neckarrems gebildet. In den 1990er Jahren kam nach dem Abzug der US-Streitkräfte die Siedlung Pattonville hinzu.

Wer waren die Planer der berühmten Remsecker Holzbrücken? Die innovative dreiecksförmige Tragwerkskonstruktion der Holzbrücken wurde von den Stuttgarter Bauingenieuren Erich Milbrandt und Dieter Sengler geplant.